Wir trauern um Heinz Pletziger. Unser Ehrenvorsitzender verstarb am vergangenen Freitag im Alter von 79 Jahren. Unser Verein hat durch seinen Tod ein Stück seiner Seele verloren und die Stadt Duisburg einen ihrer besten und treuesten Freunde. Wir sind sehr traurig. Zugleich denken wir in diesen Tagen an seine Frau Gisela, an seine Kinder und Enkel. Ihnen wünschen wir Kraft und Trost aus dem Zusammenstehen in den kommenden Tagen und Monaten.

Wie wollen wir Heinz Pletziger in Erinnerung halten. Als einen Mann voller Humor und voller Leidenschaft. Wir wollen an ihn denken, an einen Menschen, der für seine Sache stritt, der aber immer im Blick behielt, dass man nach dem Kampf die Boxhandschuhe auszieht. Nur so lässt es sich zum Bier greifen und die Diskussion hinter sich lassen. Wir werden nicht vergessen, mit welchem Ideenreichtum er unsere bürgerschaftliche Gemeinschaft beflügelte. Er gehört zu den treiben Kräften der Umbenennung von „Verkehrsverein für die Stadt Duisburg“ in „proDUISBURG e.V.“.

Der Namenswechsel war für ihn mehr als ein formaler Akt. Heinz Pletziger erfand den Verein zum neuen Jahrtausend quasi aufs Neue. Von 2001 bis 2009 hat er ihn geführt. Es gelang ihm, die Mitgliederzahl auf derzeit nahezu 400 zu verdoppeln. Zugleich rückte er ihn mit Initiativen wie der Gala zum Abschied der alten Mercatorhalle 2002 oder dem Konzert der Philharmoniker für den Bau der MSV-Arena proDUISBURG ins Rampenlicht. Unbequeme Themen schreckten ihn nie: Den Gedenkgottesdienst 60 Jahre nach dem schwersten Bombenangriff auf Duisburg im Jahre 1944 organisierte er, weil es ihm ein Anliegen war, an die Toten einer Nacht zu erinnern. Er arbeitete in der Jury mit, die über die Entwürfe für das Mahnmal für die Opfer der Loveparade beriet.

Heinz Pletziger war ein Mann der Zitate. Er sah das geflügelte Wort als Leitsätze. Einer davon lautete: „Man muss mit der Zeit gehen, sonst muss man mit der Zeit gehen.“ Deshalb lebte er die Tradition und hatte das Neue zugleich im Blick. Ein anderer Sinnspruch war: „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.“ Heinz Pletziger brannte für seinen Verein und für die Stadt Duisburg, der er als Ratsherr und Bürgermeister diente. Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand blieb Heinz Pletziger uns verbunden. Als Beirat und als Ehrenvorsitzender.

Dann sagte er gern: „Wer viel redet, erfährt wenig.“ Heinz Pletziger hat gern gesprochen. Seine Reden glänzten durch Witz und Verstand. Zugleich aber konnte er sehr gut zuhören, hatte ein offenes Ohr für alle, die ihm ihre Sorgen und Anliegen vortragen wollten.

Mir persönlich war er ein Freund. Mehr ist hier nicht zu sagen. Doch eines ist mir, ist uns noch wichtig, eins muss noch gesagt werden: Danke, Heinz!