Machbarkeitsstudie vorgestellt

Am Dienstag, 17. Juni 2014, im Kultur- und Stadthistorischen Museum, Oberbürgermeister Sören Link, Planungsdezernent Carsten Tum und Vertreter der Duisburger Bürgerschaft.

Im Rahmen einer Pressekonferenz stellte die Projektgruppe die „Machbarkeitsstudie zum Mercatorhaus“ vor. Für proDUISBURG e.V. engagierten sich Vorstandsmitglied Dirk Büsching und Geschäftsführer Georg Stahlschmidt in dieser Projektgruppe unter Federführung der Bürgerstiftung.

Das Fazit: Der Nachbau des historischen Mercatorhauses ist eng mit der Geschichte und der Gegenwart der Stadt Duisburg verbunden. Er kann ein wichtiges Zeichen des Aufbruchs für Duisburg werden, das von der Duisburger Bürgerschaft initiiert worden ist. Und: Der Nachbau ist möglich.

Dirk Büsching beschreibt in seinem Bericht, wie proDUISBURG e.V. und die weiteren Mitstreiter diesen wichtigen Projektabschnitt zu einem ersten wichtigen Meilenstein geführt haben:

„Es geht um ein für Duisburg besonderes Vorhaben: dem Nachbau des historischen Mercatorhauses an der Oberstraße in unmittelbarer Rathausnähe. Das betreffende Areal soll nach Abbruch des ehemaliges Schulzentrums zu einem städtebaulich und architektonisch attraktiven Stadt- und Wohnquartier umgestaltet werden.

Als prägendes Markenzeichen und als Kristallisationspunkt für das neue Viertel soll das historische Mercatorhaus nachgebaut und für bürgerschaftliche Zwecke genutzt werden. Kein Denkmal, sondern über entsprechende Nutzungen und Aktivitäten können die Person Gerhard Mercator und sein Schaffen (nach)erlebt werden. Mit der aktiven und interaktiven Vermittlung von Werten und Leistungen, die mit Gerhard Mercator verbunden werden können (z.B. Bildung, Wertschätzung, Kreativität, Migration) soll die Identifikation der Bürgerschaft mit ihrer Stadt gestärkt werden. Die Verbesserung des Stadtimages (gleichermaßen mit Innen- und Außenwirkung) ist – wie wir alle wissen – dringend notwendig.

Im Rahmen von vorbereitenden baulichen Maßnahmen entdeckte Ende 2012 die Stadtarchäologie bei ihren Ausgrabungen an der Oberstraße gut erhaltene Kellergewölbe und Fundamente des ursprünglichen und originalen Mercatorhauses. Eine – zumindest kleine – Sensation.

Sie inspirierte Kai Gottlob, Leiter des filmforum, zu einer Idee, die er unermüdlich in der Öffentlichkeit bekannt machte: mit dem Nachbau dieses bedeutsamen Gebäudes die zuvor beschriebenen wünschenswerten Entwicklungen und Prozesse positiv anzustoßen. Alte Filmaufnahmen aus den 1920iger Jahren vermittelten nachhaltige Eindrücke der damaligen Stadtstruktur und des regen öffentlichen Lebens. Das damals noch erhaltene Mercatorhaus wurde in einer Filmsequenz eindrucksvoll dargestellt. Kai Gottlob ist damit der Geburtshelfer dieses Projektes.

Das alles blieb nicht ohne Folgen. Zahlreiche Personen und bürgerschaftliche Institutionen wollten mitmachen, sich aktiv an der Realisierung beteiligen. Der Anstoß war damit gegeben. Ein weiterer wichtiger Schritt war eine von proDUISBURG organisierte Podiumsdiskussion im filmforum im April des vergangenen Jahres.

Nach allgemeiner Verständigung übernahm die Bürgerstiftung Duisburg die federführende Betreuung des bürgerschaftlichen Engagements, die Koordinierung dieses Geschehens wurde von proDUISBURG mit seinen Mitgliedern Georg Stahlschmidt und Dirk Büsching unterstützt.

Natürlich war auch die praktische Arbeit zu organisieren. Repräsentanten des öffentlichen Lebens und interessierte Bürgerinnen und Bürger trafen sich in einem Koordinierungskreis zum Meinungsaustausch. Die vereinbarten Ziele und die entsprechenden Aufgaben gehörten in den Zuständigkeitsbereich einer gebildeten (Arbeits-) Projektgruppe. Sie wurde ehrenamtlich von den beiden Architekten Christof Nellehsen und Volker Findt mit ihrem professionellen Knowhow gestärkt und unterstützt.

Die ursprünglichen Absichten konzentrierten sich ausschließlich auf den historischen Nachbau. Das zunächst singuläre Objekt erweiterte sich zunehmend im Laufe der Projektarbeit. Im Zuge der Konkretisierung der zu beachtenden Rahmenbedingungen (z.B. vorgegebene historische Gebäudestruktur, geltendes Baurecht, gewünschte Nutzungen, Einbindung in die Stadtplanung, betriebliche Erfordernisse, ökonomische Voraussetzungen) entwickelte sich das Einzelgebäude zu einem Quadrantenmodell mit den vier Realisierungsstufen historisches Mercatorhaus, Hofgebäude, Neubau und Ott-Vogel-Haus. Mit dieser Planung ist eine wirtschaftliche Grundlage für eine Realisierung mit Hilfe eines Investors gegeben.

Zurück zur Pressekonferenz.

Der Leiter der Projektgruppe, Klaus Becker, stellte bei seiner Übergabe der Machbarkeitsstudie zu diesem Projekt an Oberbürgermeister Sören Link fest: „Der Nachbau des historischen Mercatorhauses ist realistisch und wünschenswert. Er erklärte gleichzeitig die Arbeit der Projektgruppe als beendet. Das Arbeitsziel ist erreicht worden.“

Oberbürgermeister Sören Link und Planungsdezernent Carsten Tum bewerteten die Arbeitsleistung der Projektgruppe und das vorgelegte Ergebnis außerordentlich positiv. Sie dankten für das beispielhafte bürgerschaftliche Engagement allen beteiligten Personen und Institutionen mit besonderer Erwähnung der Bürgerstiftung Duisburg und des Vereins proDUISBURG.

Der Oberbürgermeister bekannte sich ausdrücklich zu diesem Projekt und wies darauf hin, dass nunmehr seine Fortsetzung in Händen der Stadt Duisburg liegt. Die bürgerschaftliche Seite steht natürlich für die weitere Zusammenarbeit bereit.“