Sechsstündige Bustour zum Tag des offenen Ateliers
Reisewege zur Duisburger Kunst

Die Kunstszene in Duisburg ist lebendig und vielfältig. proDUISBURG machte sich ein Bild davon. Während einer fast sechsstündigen Exkursion am 27. Oktober 2012 erkundeten 30 Vereinsmitglieder am „Tag des offenen Ateliers“ die Duisburger Reisewege zur Kunst. Den Überblick über das künstlerische Schaffen in unserer Stadt ermöglichte das Kulturbüro. ProDUISBURG e.V. bedankt sich bei der Kunsthistorikerin Madalina Rotter und allen Duisburger Künstlerinnen und Künstlern.

Die Expertin Madalina Rotter brachte als „Reiseleiterin“ die Werke, die in den Ateliers ausgestellt waren, mit Witz und Sachverstand näher. Für unsere bürgerschaftliche Vereinigung führten Vorstandsmitglied Martin Zensen und Georg Stahlschmidt die Gruppe. Zu den Besonderheiten dieser Exkursion gehörte es, dass wir an einem Samstag unterwegs waren und damit auch den berufstätigen Mitgliedern die Teilnahme ermöglichen konnten. Zu den Höhepunkten gehörte unter anderem die Stippvisite im Haus von Gerhard Losemann auf der Kardinal-Galen-Straße.

Gerhard Losemann gehört zu den bedeutendsten Duisburger Künstlern. Bekannt wurde er in jüngster Zeit unter anderem durch seinen Entwurf für das Mahnmal aus Anlass des Loveparade-Unglücks sowie durch das Mahnmal für die während der Nazizeit deportieren Kinder, das im November 2012 auf der Bahnhofsplatte eingeweiht werden konnte. Losemann empfing die proDUISBURG-Gruppe mit einer kleinen Stärkung und führte durch seine Atelierräume. Der Hausbesuch vermittelte einen umfassenden Überblick über Losemanns enormes und vielfältiges künstlerisches Schaffen. Georg Stahlschmidt: „Wir erlebten ein angeregtes Gespräch über seine Entwicklung, seine abgeschlossenen und zukünftigen Projekte im öffentlichen Raum. Das war der perfekte Abschluss für unsere Exkursion.“

Doch bei herrlichem Herbstwetter erkundeten die wahrhaft „schaulustigen“ proDUISBURGer nicht allein die Innenstadt. Einkehr hielten die Mitglieder ebenfalls in den Kunst- und Kulturhäusern in Wehhofen, Baerl und Rheinhausen. Madalina Rotte gelang es hervorragend die Kunstschaffenden in Gespräche über ihre Arbeit zu bringen. Beeindruckend war die Unterschiedlichkeit und Vielzahl der Ausdrucksmöglichkeiten und der künstlerischen Vorgehensweisen. Malerei auf verschiedenen Materialien, Plastiken, Glaskunst, Fotografien, Objekte aus Fundstücken. Nicht alles gefiel allen. Aber auch das gehört zum Wesen der Kultur: Kunst darf sperrig sein. Sie muss es sogar. Überzeugend waren die Begegnungen mit den Künstlern jedoch allemal.

Eine Anmerkung zum Abschluss: Die Mitglieder von proDUISBURG e.V. sind stets gern gesehene Gäste bei den Exkursionen. „Auch am Tag des offenen Ateliers zeigte sich wieder einmal, wie viel Neugier die Teilnehmer mitbringen. Unsere Gastgeber freuen sich jedes Mal, dass sie auf Besucher treffen, die offen das Gespräch suchen und mit ihren Fragen zeigen, dass sie großes Interesse an den Erläuterungen haben und die Möglichkeit, hinter die Kulissen zu schauen, wertschätzen“, sagte Martin Zensen.