Damit alles richtig blitzt –

Das Gebäude ist grau und funktional. Der Name klingt sperrig: Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD). Was sich aber in dem Räumen des LZPD tut, das ist hoch spannend und sorgt unter anderem für blitzgenaue Geräte. Übrigens nicht immer zur Freude aller Autofahrer. Doch davon später mehr. Unsere bürgerschaftliche Vereinigung hatte jetzt das Amt auf dem Radar (auch dazu später mehr). Im Oktober 2012 nutzten 36 Mitglieder unseres Vereins, geführt von Vorstandsmitglied Martin Zenten, die Gelegenheit, sich ausführlich über die vielfältigen Aufgaben des LZPD zu informieren.

Jörg Sommerfeld, Pressesprecher des Amtes, nahm sich viel Zeit, die Struktur der Landespolizei und seines Amtes zu erklären. Kurz gesagt, das LZPD unterstützt u.a. die Polizeibehörden in den Städten und Kreisen in der Entwicklung und Beschaffung einheitlicher Technik und Bekleidung, in der Betreuung der Informationstechnologie (IT), der Einführung des digitalen Funks. Zu den Aufgaben gehört auch die landesweite Koordinierung der Spezialeinheiten und Spezialkräfte, beispielsweise der Polizeifliegerstaffel. Diese Aufgaben übernehmen mehr als 1000 Mitarbeiter in der Zentrale in Duisburg und in den Zweigstellen im ganzen Land. Der größte Teil dieser Mitarbeiter sind keine Polizeibeamten sondern Techniker und Ingenieure.

Zwei Arbeitsbereiche konnten unsere Besuchergruppe direkt in Augenschein nehmen. In einem großen Labor wird die „Elektromagnetische Verträglichkeit“ (EMV) untersucht. Dahinter verbirgt sich die Frage, ob alle elektronischen Geräte die z.B. in einem Streifenwagen eingebaut sind, bei gleichzeitigem Einsatz einwandfrei funktionieren. Dabei dürfen dann gesetzlich vorgeschriebene Strahlungsmengen nicht überschritten werden. Herr Bongartz, der Leiter dieses Labors, erklärte uns sein Vorgehen und zeigte seinen mit beeindruckender Technik ausgestatteten und vor äußeren Einflüssen abgeschotteten Arbeitsplatz.

Interessant wurde es dann auch einige Etagen höher. Alle Radarblitzgeräte der Kreispolizeibehörden werden hier gewartet, repariert und geeicht. Die unterschiedlichen Geräte und Messmethoden wurden gezeigt und erläutert. “Jeder von uns hatte auch schon Erfahrungen mit dieser Technik gemacht. Vorurteile, diese Technik könnte nicht richtig messen, wurden rigoros ausgeräumt“, sagte Martin Zensen nach dem Besuch. Gewaltig sind auch die Finanzmittel, die dem LZPD zur Verfügung stehen. So stehen allein für die Durchführung zentraler Beschaffungsmaßnahmen über 200 Millionen Euro zur Verfügung.

Der Blick hinter die Kulissen bescherte einen spannenden Nachmittag und die Einsicht, dass das Landesamt, dass so gar nichts mit den landläufigen Vorstellungen einer Behörde zu tun hat. Martin Zensen: „Hoch motivierte und engagierte Mitarbeiter haben uns in ihre Arbeitsfelder eingeführt und ihren Feierabend verschoben.“ Herzlichen Dank Herrn Sommerfeld und seinen Kollegen. Ein weiterer Dank gilt unserem Mitglied Petra Winter, die als Mitarbeiterin der Polizei bei der Vorbereitung dieses exklusiven Exkursion für uns Türen öffnete.