Schön war die Zeit
Duisburg nimmt Abschied von der Mercatorhalle
– aus „Duisburger Jahrbuch 2003“ S. 143 ff. –

Mit ihrem Entschluss der Mercatorhalle am 22. Juni eine festliche Abschiedsgala zu widmen, landete die bürgerschaftliche Vereinigung proDuisburg e.V. einen Volltreffer. Schon Wochen vorher waren sämtliche 1.800 Eintrittskarten vergriffen. Einen trefflichen Eindruck von dem erstklassigen Gala-Programm, das an jenem hochsommerlich heißen Samstag in der Mercatorhalle geboten wurde, vermittelten die Duisburger Zeitungen ihren Lesern unter den Überschriften „Zum Abschied wogte ein Taschentüchermeer“ (NRZ), „Nur nicht weinen …“ (RP) und „Ein leises Adieu für die gute Stube der Stadt“ (WAZ). Die nachfolgenden Sätze sind sämtlich den Berichten dieser Zeitungen entnommen.

Bei einer großartigen Veranstaltung stand die gute alte Mercatorhalle am Samstag ein letztes mal im Mittelpunkt. Ohne das Engagement von proDuisburg wäre der Abschied von der Halle wohl sang- und klanglos verlaufen. So aber wurde noch einmal kräftig in Erinnerungen geschwelgt, hatte die Mercatorhalle noch einmal Gelegenheit, ihre gute Akustik unter Beweis zu stellen. Was da am Samstag über die Bühne ging, war ein rundum gelungner, heiter-besinnlicher Gruß an eine liebgewordene Einrichtung. Bürgermeister Heinz Pletziger begrüßte die Gäste mit einer launigen Rede, in der er sich noch einmal vor der alten Dame Mercatorhalle verbeugte …. .

Dann gab es noch einmal Kultur vom Feinsten. Betont getragen der erste Teil des Abends. … Lauter „Ohrwürmer“, die vom Kammerorchester der Philharmoniker und vom Städtischen Konzertchor unter Professor Guido Knüsel genussvoll zelebriert wurden. Frenetischer Beifall, Händels „Halleluja“ als Zugabe. Ohne Zweifel lieferte der fantastische Chor den Höhepunkt der Gala.

Nach der Pause gab es leichtere musikalische Kost aus Operette und Musical,…. . Der letzte Teil de Programms stand im Zeichen des Karnevals. Mit 150 Mann marschierte die Prinzengarde ein letztes Mal in die Halle ein. Mit leisen Tönen sagte Präsident Wolfgang Hübner der Halle sein karnevalistisches Adieu. Ströme von Schweiß flossen unter den Uniformen der Gardisten und so mancher verdrückte auch ein paar Tränchen, als das Lied vom kleinen Gardeoffizier erklang. Das Publikum fiel in den Refrain ein, erst leise dann lauter werdend. Zum Abschluss wogte ein Taschentücher-Meer.